Robin Schopenhauer

Robin Schopenhauer beim Boxtraining.

Als ein alter Studienfreund mir erzählte, dass er seit einigen Monaten zum Boxtraining geht, konnte ich es kaum glauben. Für besonders sportlich hatte ich ihn nie gehalten und dann auch noch Boxen, eine Sportart, die für ihr hartes Training berühmt ist. Über die Frage ob ich mal mitkommen wolle, musste ich, 41 Jahre, Büroangestellter, nicht lange nachdenken. Boxen hat mich schon immer interessiert und nachdem ich die Fußballschuhe an den Nagel gehangen hatte, war ich neben Fitnessstudio, Jogging und Radfahren auf der Suche nach einer neuen sportlichen Herausforderung. Als das erste Training anstand war ich natürlich froh, nicht alleine zu sein. Einfach Umziehen und Mittrainieren war die Devise.

Da ich nicht wusste, was mich erwartet, war ich von der angenehmen Atmosphäre in der Sporthalle, die von der bunten Truppe beider Geschlechter im Alter von Anfang zwanzig bis Mitte fünfzig ausgestrahlt wurde, positiv überrascht. Typische Boxer hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Nach einer kurzen Vorstellung beim Trainer Dariusz Zamojduk ging das Aufwärmtraining los. Zu lauten Hip-Hop-Beats wurde das Kraft- und Ausdauertraining schnell intensiv und ich kam ordentlich ins Schwitzen. Nach einer halben Stunde begannen wir dann mit dem Training der Boxtechnik. Dazu wurden Boxhandschuhe über die vorher bandagierten Hände und ein Zahnschutz angezogen. Da ich mich noch nicht ausgestattet hatte, konnte ich mir Boxhandschuhe ausleihen. Einen Zahnschutz hielt ich bei meinem ersten Training für noch nicht notwendig. Wie wahrscheinlich Jeder hatte auch ich vorher schon einmal eine Schlagkombination probiert. Als wir dann mit einer einfachen Übung der Führ- und Schlaghand anfingen, wurde mir erstmalig die Komplexität des Bewegungsablaufs bewusst. Langsam dämmerte es mir, wieviel Training und Übung notwendig ist, um ein wirklich guter Boxer zu werden. Die anspruchsvollen Partnerübungen machten dennoch großen Spaß und sowohl die Trainer als auch die Sportkameraden standen mir hilfreich zur Seite.

Zum Ende des Trainings wurde dann das Sparring eingeläutet. Dabei fanden sich die Anfänger in der einen Hälfte der Halle, die Fortgeschrittenen in der anderen Hälfte der Halle und die Erfahrenen im Ring in der Hallenmitte ein. Ich tat mich natürlich mit meinem Freund zusammen, und da ich keinen Zahnschutz trug, verzichteten wir auf Schläge zum Kopf. Obwohl wir die Sache langsam und behutsam angingen, bekam ich einen ersten Eindruck wie sich ein echter Boxkampf anfühlt. Auch bei den folgenden Einheiten blieb das Sparring für mich das Highlight des Trainings. Bereits nach ein paar Wochen stellten sich bei mir die ersten Trainingserfolge ein und ich fing an, die Sparringspartner zu wechseln. Dabei nahmen die erfahrenen Boxer immer Rücksicht auf meinen Anfängerstatus, so dass ich nie Blessuren aus den Trainingskämpfen davontrug.

Bis heute ist das Sparring für mich die größte Herausforderung beim Boxtraining und auch die beste Möglichkeit sich boxerisch weiter zu entwickeln. Aufgrund der guten Erfahrungen beim ersten Training entschied, ich mich der Boxabteilung des TuS-Gerresheim beizutreten. Um mich auszustatten bekam ich den Tipp im Büro der Boxabteilung hinter den Umkleidekabinen vorbeizuschauen. Dort traf ich auf Walter Lackmann, Karl-Heinz Göllner und Falk Wagner, die sich um die Organisation der Boxabteilung kümmern. Hier konnte ich meine Anmeldung abgeben, und einen Zahnschutz erwerben. Die Herren kümmern sich nicht nur um den Boxbetrieb der Breiten- und Leistungssportler, die unter der Leitung vom Jungendtrainer Steffen Müller trainieren sondern richten auch die Boxveranstaltungen, die mehrmals im Jahr in der Sporthalle stattfinden aus. Jedem der so eine Veranstaltung noch nicht besucht hat, kann ich es nur empfehlen. Man kann sich die Kämpfe aus nächster Nähe anschauen, die Sportler des TuSGerresheim anfeuern und lecker essen und trinken.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal das gute Miteinander in der Boxabteilung beim TuS-Gerresheim hervorheben. Beim Training, aber auch davor und danach, gehen alle fair und freundlich miteinander um. Man ist Mitglied in einem Verein und nicht nur Teil einer anonymen Masse, wie zum Beispiel in einem Fitnessstudio. Vielleicht sieht man sich ja bei der nächsten Boxveranstaltung am 28.05.2016 oder bei einem Probetraining immer montags bei Helge und donnerstags bei Dariusz von 19:30 bis 21:00 Uhr.